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Deutsche Doggen vom Rieseneck

Ein Artikel von Dr. Friedmar Krautwurst

Kuno vom Rieseneck
Kuno vom Rieseneck

Mit dem K - Wurf im Deutschen Doggen - Zwinger " vom Rieseneck" haben sich beide Elterntiere hinsichtlich ihrer Fellfarbe als heterozygot ( mischerbig ) für gelb definiert. Außer ihrem dominanten ( überdeckenden ) sichtbarem Allel für schwarz führt die Mutterhündin noch die unsichtbaren ( rezessiven ) alternativen Allele für gelbe und blaue Farbausprägung. Der blaue Vater muss ebenfalls rezessive gelbe Allele aufweisen.
Rezessive Allele können phänotypisch nur dann in Erscheinung treten, wenn sie in doppelter Konstellation zusammentreffen und demzufolge kein dominantes Allel im betreffenden Gen ( Erbanlage ) vorliegt.
Zu beachten bleibt, dass die Allele für blau selbst keinerlei Farbe ausprägen, in doppelter rezessiver Konstellation wirken sie epistatisch ( in Gegenwirkung ) auf Allele mit Pigmentausprägung an anderen Genorten ein und führen zur Verdünnung dieses Pigmentes, das dann blau erscheint.
Den Phänotypen der Fellfarben der Welpen des betreffenden Wurfes können demnach folgende Genotypen zugeordnet werden:
Schwarz/blau/gelb = heterozygot ( analog der Mutter )
blau/blau = homozygot ( Neukombination )
blau/gelb = heterozygot ( analog des Vaters )
gelb/blau = heterozygot ( Neukombination )
Die vorhandenen gelben Welpen sind offensichtlich "gelb/blau - heterozygot" mit starker Ausprägung des Blaufaktors an der schwarzen Maske, die dann blau erscheint sowie einer Abschwächung des goldgelben Pigmentes zu einem hellen bräunlich - gelb ( isabell ) mit Blauschimmer in unterschiedlicher und sicher noch veränderbarer Ausprägung.
Bei entsprechender Zuchtlenkung könnten diese Welpen problemlos in die Zucht eingegliedert werden, dafür gibt es aber gegenwärtig keine zuchtrechtliche Grundlage.
Es bleibt noch ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass dieser Wurf absolut nichts Negatives oder Außergewöhnliches darstellt, da sich unter den Vorfahren des Wurfes auf der väterlichen wie mütterlichen Seite mehrere Träger gelber Allele befinden.
Zu danken bleibt den Züchtern, dass diese Welpen aufgezogen und damit auch ein Beitrag zur praktischen Bestätigung wissenschaftlicher Erkenntnisse geleistet wurde.
Dr. Krautwurst.
mit freundlicher Genehmigung